Wir sind eine Projektgruppe des berufsbegleitenden Studiengangs Schutz Europäischer Kulturgüter an der Europauniversität Viadrina Frankfurt (Oder). Die Gruppe besteht aus Lisa Bingenheimer, Juristin am Landesamt für Denkmalpflege Hessen, Julia Brandt, Restauratorin am Landesamt für Denkmalpflege Bayern und Ruth Fischer, Leitung Fachdienst Kultur der Stadt Marburg. In Kooperation mit der Stadt Marburg möchten wir Marburgs Geschichte der Zukunft in einer Ausstellung erzählen – mit Dingen. Dazu möchten wir die Bevölkerung von Marburg fragen, was sie glaubt, welche Erinnerungsstücke von heute in ein Museum von morgen gehören sollten. Welche Gegenstände stehen beispielhaft für die Marburger Stadt- und Regionalgeschichte? Welches Ereignis oder welche Zeugnisse der jüngsten Vergangenheit dürfen keinesfalls fehlen? Sind es
- Demoplakate von den Protesten im Hambacher Forst?
- Ist es eine Badekappe aus dem abgerissenen Luisabad beim Biegeneck
- oder eine Videokassette vom Städteturnier „Spiel ohne Grenzen“, als das Marburg-Team 1973 unerwartet bis ins Finale kam?
Was war für Sie wichtig? Wovon haben Sie noch Andenken oder Zeitzeugnisse? Der Erinnerung sind keine Grenzen gesetzt!
Jede*r, die*der mitmachen möchte, kann sich anmelden (kultur@marburg-stadt.de) und ihre*seine Sache(n) zu einer großen Sammelveranstaltung ins Marburger Rathaus bringen, die am 19. November 2022 Uhr geplant ist. Dazu können alle Mitmacher*innen auf einer kleinen Bühne im Gespräch mit uns ihre Alltagsgegenstände vor laufender Kamera vorstellen und schildern, warum sie für die Stadtgeschichte wichtig sind. Nachdem die Gegenstände vermessen, beschrieben und fotografiert worden sind, können ihre Besitzer*innen sie wieder mit nach Hause nehmen.
Wer nicht auf der Bühne stehen mag, kann im Vorfeld seine Erinnerungsstücke mit einem kurzen Text nach Vereinbarung im Fachdienst Kultur abgeben. Die gesammelten Geschichten und Fotos werden im Rahmen der stadtgeschichtlichen Ausstellung „Stück für Stück“ analog und digital im kommenden Jahr präsentiert.
Die Ausstellung ist für das Frühjahr 2023 geplant und soll unter Beteiligung möglichst vieler entstehen. Die Erkenntnisse aus diesem Projekt sollen zudem in die Überlegungen zur Gestaltung eines hybriden Stadtmuseums einfließen